In Kreativberufen, so auch in der Medienlandschaft, ist ein gutes Cashflow-Management essenziell. Doch wie funktioniert das mit der Liquidität, wenn man in einem Business tätig ist, wo es besonders wichtig ist, sich vom Mainstream abzuheben und viel Geld in kreatives Marketing zu investieren? Wir klären auf!
Kreativ und Cashflow-Management | Wie lässt sich das vereinbaren?
Künstler, Musiker und Medienschaffende leben von ihrer Kreativität und verdienen ihr Gehalt damit, andere Menschen zu unterhalten. Doch auch ein kreatives Unternehmen, egal ob es sich um ein Einzelunternehmen oder um eine Firma handelt, muss in den Erfolg investieren. Ein ausgewogenes Cashflow-Management ist daher essenziell und entscheidet darüber, ob das Unternehmen auf Erfolgskurs gebracht wird. Talent und Liebe zum Business sind zwar wichtig, doch reichen allein nicht für einen steilen Aufstieg auf der Karriereleiter aus. Es gibt viele Ausgaben, die bestritten werden müssen. Hier ist eine hohe Flexibilität dank Kontokorrentkredit von Vorteil. Egal ob in eine Produktion, in neues Arbeitsmaterial oder ins Marketing investiert wird - ohne den richtigen Cashflow und ohne ausreichende Liquidität bleiben einige Projekte auf der Strecke. Für einen jederzeit möglichen und steuerbaren Geldfluss werden Software, hilfreiche Tools und ein klares Konzept benötigt. Mit dem richtigen Konzept und unterstützender Software lassen sich schwerwiegende Berechnungsfehler in den Einnahmen und Ausgaben vermeiden. Fakt ist also, auch wer in kreativen und medienschaffenden Berufen tätig ist, muss seine Finanzen im Blick und dafür ein geeignetes Cashflow-Management haben.
Das Konzept für ein gutes Cashflow-Management
Die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen in einem vorgegebenen Zeitraum zeigen dem Unternehmen, ob die Ertragskraft wächst oder sich verringert. Anders als bei der Berechnung der Liquidität, die in kurzfristiger Betrachtung Auskunft über die aktuelle Zahlungsfähigkeit gibt, steht der Cashflow für die finanzielle Gesundheit des Unternehmens. Das bedeutet, dass diese Kennzahlen aufzeigen, wie unternehmerisch erfolgreich ein Künstler oder ein Medienschaffender ist. Im Konzept enthalten sein müssen alle Kennzahlen zu
- den Geldeingängen
- den Ausgaben
- den Verbindlichkeiten gegenüber anderer
- möglichen Außenständen
- zu tilgenden Krediten.
Die Betrachtung erfolgt über einen längeren, im Vorfeld festgelegten Zeitraum. Dabei stehen die drei verschiedenen Cashflows im Fokus. Für ein gutes Cashflow-Management sollte das Konzept den operativen Cashflow, den Investitions-Cashflow und den Finanz-Cashflow beinhalten. Fließt mehr Geld ins Unternehmen als hinaus, spricht man von einem positiven Geldfluss. Ist es hingegen anders herum, ist der Cashflow negativ und sollte nachgebessert werden. Nur im positiven Bereich erzielen Kreative und Medienschaffende einen Gewinn, da sich dieser aus der Differenz der Einnahmen und Ausgaben erschließt.
Warum Kreative und Medienschaffende ein Liquiditätsmanagement brauchen
In Honorar- und Gagenberufen ohne monatlich fixes Einkommen spielt das Cashflow-Management eine übergeordnete Rolle. Die Einnahmen variieren von Monat zu Monat, während die Ausgaben in der Regel ähnlich sind und keine Variable aufweisen. Aus diesem Grund ist die innere Liquidität, die Grundlage jeder Innenfinanzierung, die einzige Möglichkeit, sich größtenteils unabhängig von Banken und Neukrediten zu machen. Gerade bei Kreativen und im Bereich Medien hat die Bedeutung des Cashflow-Managements in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Wenn eigenes Kapital für Investitionen zur Verfügung steht, sind die verschärften Kreditkonditionen kein Grund, um auf wichtige Anschaffungen, auf das zwingend notwendige Marketing oder auf neue Produktionen zu verzichten. Daraus erschließt sich, dass ein positives Cashflow- und Liquiditätsmanagement die Wirtschaftlichkeit und die Wettbewerbsstärke steigert. Anderenfalls wird es schwer, sich gegen zahlreiche Mitbewerber durchzusetzen und seine Ideen so auf den Markt zu bringen, dass sie ins Augenmerk einer großen Zielgruppe fallen und angenommen werden.
Erfolg durch gezielte Steuerung der Geldflüsse
Nachdem das Konzept erstellt ist, empfiehlt es sich, alle Verträge und Verbindlichkeiten noch einmal durchzugehen. Die Minderung der Ausgaben und damit die gezielte Steuerung der Geldflüsse bedarf verschiedener Hebel, die in der Gesamtheit für einen besseren Cashflow sorgen. So ist es zum Beispiel ratsam, als Kreativer und / oder Medienschaffender auf einen günstigen Handyvertrag zu achten und so viele Leistungen für so wenig Ausgaben wie möglich zu erhalten. Gleiches gilt für Versicherungen, für Wareneinkäufe und für die Grundkosten, die für die technische Wartung und für monatliche Abos (Software, Tools, Website und Co.) bezahlt werden. Das gesamte Konzept muss darauf abzielen, die Einnahmen zu erhöhen und die Ausgaben zu senken. Wurde dieser Punkt vollständig beachtet und umgesetzt, liegen die Einkünfte über den Ausgaben und der Cashflow erhöht sich ohne finanzielle Unterstützung von außen. Auch bei eventuell aufgenommenen Krediten kann ein Vergleich hilfreich und eine Umschuldung kostensenkend sein. Grundsätzlich sollen alle Geldströme ins Unternehmen und hinaus geprüft und in Einklang gebracht werden. Da Medienschaffende und Künstler kein Festgehalt im Monat haben, ist es besonders wichtig, einnahmenschwache Monate ohne einen zusätzlichen Kredit zu überbrücken. Ein geeignetes Cashflow-Management schafft diese Möglichkeit und schließt damit vermeidbare Zusatzkosten und Schulden aus.
Cashflow-Planung: So funktioniert sie wirklich
Der Cashflow kann direkt und indirekt berechnet werden. Da eine monatliche Berechnung sehr aufwändig ist, empfiehlt es sich für Kreative und Medienschaffende, das Cashflow-Management auf die letzte Jahresschlussrechnung zu beziehen. Ein Vergleich mit der Vorjahresabrechnung und der aktuellen Schlussrechnung zeigt, ob sich der Cashflow erhöht oder verringert hat. Die Planung erfolgt in drei Schritten.
- den aktuellen Saldo aufschreiben
- Kosten und Einnahmen in Gegenüberstellung betrachten
- Berechnung der Trendprognose
Fazit: Das Cashflow-Management ist für alle Kreativen, Künstler und Medienschaffenden wichtig. Da gerade in diesen Branchen Kredite aufgrund mangelnder Sicherheiten besonders teuer sind, ist es ratsam, die Einkünfte und Kosten im Blick zu behalten und letztere zu senken. Mit einem Cashflow-Konzept, das zum Unternehmen passt und das mit Hilfe von Software und Tools erstellt wird, behält man den Überblick. Dazu kommen Vergleiche bei allen Verträgen, die in die unternehmerischen Kosten einfließen. Eine Senkung der Handy- und Versicherungskosten sowie die automatische Einbuchung und Analyse von Zahlungseingängen schenken Zeit, was sich wiederum positiv auf den Kostenfaktor auswirkt. Auch einzelne Künstler und Solo-Kreative sollten ein Cashflow-Management für bestenfalls ein Jahr rückwirkend vornehmen.