50 Cent ist auf dem besten Weg zum HipHop-Mogul zu werden. Souverän beherrscht er seine Darstellung als Popstar, Mode-Ikone und Videospielfigur. Momentan macht er Werbung für seinen Kinofilm, sein Debüt, "Get Rich Or Die Tryin'". Ein Skandal wegen der anstößigen Werbeplakate passen ihm da sehr gut ins Konzept:


Wie könnte die neueste Devise von 50 Cent lauten? Richtig: Plakate runter, Umsatz rauf. Denn das Plakat zu seinem Film rief herbe Kritik hervor. Es zeigt 50 Cent mit wie zur Kreuzigung ausgebreiteten Armen, in der einen Hand ein Mikrophon, in der anderen eine Waffe.
Die Protestler sagen es verherrliche Gewalt und Gangstertum, und außerdem sind diese Bürgerrechtler der Ansicht, dass dieses Plakat einem Klischee Recht gibt: das sozial schwache Afroamerikanern lediglich zwei Möglichkeiten im Leben haben: Popstar zu werden oder aber Drogendealer oder Ahnliches.

"Die Leute müssen kapieren, dass das, was in Los Angeles passiert, manchmal übertrieben wird", erklärte die Aktivistin Najee Ali der BBC. "Die Mehrzahl der Leute hier arbeiten jeden Tag und haben nichts mit Gang-Gewalt zu tun. Die Medien konzentrieren sich auf Menschen wie 50 Cent, die dieses Image ausschlachten und Los Angeles in Verruf bringen."

Doch das die produzierenden Paramount Pictures die Plakate wieder abnehmen ließen, stört den Rapper so gut wie garnicht, ganz im Gegenteil: "Der Film wird jetzt in Medien diskutiert, wo er noch nicht einmal beworben werden sollte", zitiert die BBC den HipHop-Star. "Die helfen mir aus."

50 Cent ist nicht mehr zu stoppen, denn in sage und schreibe vier Marktsegmenten ist er vertreten: Mitte des Jahres erschien nach seinem Albumdebüt seine Autobiographie mit dem gleichnamigen Titel "Get Rich Or Die Tryin'", daraufhin kamen das Videospiel "50 Cent: Bulletproof" und die DVD-Dokumentation "50 Cent: Refuse To Die" auf den Markt. Und alle wissen, der Mann hat noch viel vor, und das ist auch den Werbefirmen nicht entgangen. So wird 50 Cent durch hochdotierte Werbeverträge (z.B. Nike) und durch ein eigenes Modelabel unterstützt.

Wir werden sehen womit uns 50 Cent als nächstes überraschen wird.

Quelle: www.spiegel.de